Außerdem kannst du dort Inspirationen als Lesezeichen speichern und sie als Reise importieren!
Wenn Mauern reden könnten, würden die türkisfarbenen Kuppeln von Samarkand Geschichten von Karawanen voller Seide, von Astronomen, die die Sterne kartografierten, und von Kaisern erzählen, die das nächste Kapitel der Geschichte planten. Samarkand, einst die glitzernde Hauptstadt des Timur-Reiches, fasziniert seit über 2.500 Jahren Händler, Gelehrte und Reisende. Heute ist es ein Fest für die Sinne: schillernde Mosaike, geschäftige Basare und der Duft von frischem Non-Brot, der aus Lehmöfen strömt. Hier kannst du auf einem mittelalterlichen Platz stehen, Plov wie ein Einheimischer essen und trotzdem mit einem modernen Hochgeschwindigkeitszug zu deinem nächsten Abenteuer fahren.
Sehenswertes
- Registan-Platz: Das Kronjuwel von Samarkand. Drei prächtige Medresen – Ulugh Beg, Sher-Dor und Tilya-Kori – stehen sich gegenüber, ihre Fassaden sind mit atemberaubenden Mosaiken verziert. Komm bei Sonnenuntergang, wenn die Kacheln golden leuchten, oder bleib für die abendliche Lichtshow, die den ganzen Platz in ein Schmuckkästchen verwandelt.
- Gur-e-Amir-Mausoleum: Die letzte Ruhestätte von Timur (Tamerlan) selbst. Die goldene Decke im Inneren ist so prächtig, dass sie jeden Sonnenstrahl erblassen lässt. Das Äußere des Gebäudes mit seiner gerippten Kuppel ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
- Shah-i-Zinda-Nekropole: Eine Straße mit atemberaubend gefliesten Mausoleen, deren Fassaden um deine Aufmerksamkeit wetteifern. Sie ist sowohl eine spirituelle Stätte als auch ein Traum für Kunstliebhaber. Am besten kommst du früh morgens hierher, um den Menschenmassen auszuweichen und das sanfte Licht auf den blauen Fliesen einzufangen.
- Bibi-Khanym-Moschee: Einst eine der größten Moscheen der islamischen Welt, ist sie heute eine dramatische Ruine, die noch immer durch ihre Größe und Verzierungen beeindruckt. Der Legende nach wurde sie für Timurs Lieblingsfrau erbaut – möglicherweise als Wiedergutmachung für seine langen Abwesenheiten.
- Siab-Basar: Ein lebhafter Markt, auf dem die Einheimischen frisches Obst, Nüsse und Samarkander Brot (mit hübschen Stempelmustern) kaufen. Probier mal die getrockneten Aprikosen – sie schmecken wie kleine Sonnenstrahlen.
- Ulugh-Beg-Observatorium: Erbaut von Timurs Enkel Ulugh Beg, der die Astronomie der Eroberung vorzog. Der erhaltene riesige Sextant zeigt, wie fortschrittlich die Wissenschaft im 15. Jahrhundert hier war.
- Afrosiab Museum & Ancient Site: Hier geht's um die Geschichte von Samarkand vor Timurs Zeit. Besonders cool sind Fragmente von sogdischen Wandmalereien aus dem 7. Jahrhundert und der Blick über die grasbewachsenen Hügel der alten Siedlung.
- Khazrat-Khizr-Moschee: Diese Moschee liegt auf einem Hügel mit weitem Blick über die Stadt, ist wunderschön erhalten und oft ruhig. Hier ist auch der erste Präsident Usbekistans begraben.
- Mausoleum von Imam al-Bukhari: Ein Wallfahrtsort für viele Muslime, nur eine kurze Autofahrt von der Stadt entfernt. Der Komplex ist ruhig und kunstvoll mit aufwendigen Schnitzereien und einem friedlichen Innenhof.
- Koni Ghil Papiermühle: In dieser Mühle außerhalb von Samarkand kannst du die traditionelle Herstellung von Maulbeerpapier live erleben. Der Prozess hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert und du kannst handgeschöpftes Papier als Souvenir kaufen.
Gut zu wissen
- Hier ist Bargeld König – Es gibt zwar Geldautomaten, aber bring lieber etwas Bargeld in US-Dollar oder Euro mit, um es notfalls zu wechseln.
- Zieh dich respektvoll an – Samarkand ist an Touristen gewöhnt, aber zurückhaltende Kleidung wird geschätzt, vor allem an religiösen Stätten.
- Fotografieren – Frag immer, bevor du Einheimische fotografierst, vor allem Verkäufer auf dem Basar.
- Achte auf ausreichend Flüssigkeit – Die Sommer sind heiß und trocken, also nimm Wasser mit. Leitungswasser wird nicht empfohlen – Wasser in Flaschen ist günstig und leicht zu finden.
- Sprachtipp – Usbekisch ist die Amtssprache, Russisch wird weit verbreitet gesprochen; ein paar Brocken helfen schon weiter. „Rahmat” bedeutet „Danke”.
Anreise
- Mit dem Zug – Der Hochgeschwindigkeitszug Afrosiyob von Taschkent ist die bequemste Option und braucht etwas mehr als 2 Stunden. Buch im Voraus – die Plätze sind schnell ausgebucht.
- Mit dem Flugzeug – Der internationale Flughafen Samarkand wird von Taschkent und einigen internationalen Drehkreuzen angeflogen.
- Mit dem Auto/Bus – Von Buchara oder Taschkent aus möglich, aber Züge sind in der Regel schneller und bequemer.
Beste Reisezeit
- Frühling (April–Mai) – Mild, sonnig und die Stadt ist voller blühender Bäume.
- Herbst (September–Oktober) – Warme Tage, kühle Nächte und frische Ernteprodukte auf dem Basar.
- Sommer (Juni–August) – Sehr heiß, aber weniger Touristen. Seid auf Mittagspausen wegen der Hitze vorbereitet.
Für Feinschmecker
- Platan – Ein stilvolles Lokal mit usbekischen Klassikern und einem begrünten Innenhof. Die Lagman (handgezogene Nudelsuppe) ist herzhaft und aromatisch.
- Karimbek – Berühmt für Shashlik (Fleischspieße) vom offenen Feuer. Ideal für ein zwangloses Abendessen mit Einheimischen.
- Bibikhanum Teahouse – Perfekt, um unter Weinlauben grünen Tee zu trinken und dabei Samsa-Gebäck zu naschen.
- Samarkand Restaurant – Old-School-Essen mit Live-Musik und großzügigen Portionen Plov.
- Siab Bazaar Street Food – Frisches Brot, Melonen und Halva (süße Sesamspezialität). Probieren Sie den Granatapfelsaft, wenn er gerade Saison hat.
- Kyzyl Chaixona – Ein traditionelles Chaikhana (Teehaus) mit entspannter Atmosphäre – ideal, um der Mittagssonne zu entfliehen.
- Koni Ghil Paper Mill Café – Klein, aber charmant, serviert nach deiner Papierherstellungstour Maulbeersaft und lokale Süßigkeiten.
Samarkand ist eine Stadt, die sich wie eine Zeitkapsel anfühlt und gleichzeitig lebendig ist. Die Fliesen mögen Jahrhunderte alt sein, aber der Duft von frischem Brot, das Summen des Basars und das Glitzern der Teegläser sind zeitlos. Es ist nicht nur ein Reiseziel – es ist ein Kapitel in der Geschichte der Seidenstraße, das du noch heute erleben kannst. 🕌✨